Chronik

Mit der Gründungsversammlung am 6. Januar 1909 wurde unter ihrem Dirigenten Josef Lerchenmüller die Sängergesellschaft Betzigau ins Leben gerufen. 26 sangesfreudige Männer trafen sich im Gasthaus zur Krone , es diente in Zukunft zugleich auch als Probenlokal. Als erster Vorstand wurde Johann Traut gewählt, Kassier wurde Xaver Traut und zum Schriftführer wurde Josef Mair ernannt.

Bis zum ersten Weltkrieg war ein reger Zu- und Abgang zu verzeichnen. Der Erste Weltkrieg hinterließ mit sieben gefallenen Sängerkameraden seine Spuren. Bis zu seinem Tode im Jahre 1926 leitete Josef Lerchenmüller den Männerchor.

Sein Nachfolger wurde Hauptlehrer Hans Eglinger, der unter der altbewährten Vorstandschaft den Chor mit unzähligen Auftritten zu einer Blütezeit verhalf und den Chor bis 1939 leitete.

Ab dem Jahre 1939 übernahm Hauptlehrer Karl Demharter die Sängergesellschaft über die schweren Jahre des Zweiten Weltkrieges, welcher viel Leid über die Sänger und deren Familien brachte. Bis zu seinem Tode im Jahre 1944 führte Johann Traut den Verein als Vorstand über 35 Jahre lang. Als Nachfolger wurde Xaver Traut in das Amt des ersten Vorstandes berufen und führte den Verein bis in die Nachkriegsjahre 1956.

Danach begann eine neue Ära. Als Deutschland sein Wirtschaftswunder erlebte, wählten die Sänger 1957 Remig Weiß zu ihrem neuen Vorstand. Lehrer Ludwig Schmidt leitete drei Jahre lang den Chor. Der Chorleiter und seine 36 aktiven Bässe und Tenöre konnten das fünfzigjährige Jubiläum begehen. Von 1961 bis 1968 leitete Rudolf Wittenberger den Chor. Es wurden schon die ersten Ausflüge und Besichtigungsfahrten organisiert.

Remig Weiß der zu dieser Zeit Bürgermeister in Betzigau war übergab 1968 sein Amt an Hermann Mair. Leo Hander wurde wurde neuer Chorleiter, nachdem er schon viele Jahre den Kirchenchor Hochgreut und danach Betzigau leitete. Ihm wurde die Bürgermedaille für seine über vierzigjährigen Verdienste verliehen.

1980 kam mit dem jungen Werner Wankerl frischer Wind in den Männerchor. Er und sechs neue Mitglieder verstärkten die traditionelle Sängergesellschaft und der neue Name >Männerchor Betzigau< war aus der Taufe gehoben.

1983 musste die Vorstandschaft abermals einen neuen Chorleiter suchen und fand diesen in Alfred Ziegler, ein begabter Musiker welcher den Chor fit machte für die ersten großen Reisen nach Nahenden (seiner Heimat) sowie nach Hamburg zum Sängertag. Besonders die bunten Faschingsveranstaltungen waren sein Markenzeichen. Mit ihm feierte der Chor bei einem Festgottesdienst bereits das fünfundsiebzigjährige Jubiläum.

1986 wurde Willi Karg zum 1. Vorstand gewählt. Unter seiner nimmermüden Führung sollte der Männerchor noch zahlreiche Ausflüge, Theaterbesuche und Reisen ins Ausland erleben. Nach längerer Krankheit musste Alfred Ziegler nach über zehn Jahren sein Amt niederlegen und es sollte ihm 1993 Hans Breuer als Chorleiter nachfolgen. Dieser übte sein Amt bis zum Jahre 1996 aus. Ihm folgte Bernhard Kaiser, welcher die Geschicke des Chores bis ins Jahr 2002 bestimmte.

Zum Muttertagskonzert 2002 erregte der Männerchor aufsehen, indem er Sonja Karg als erste weibliche Dirigentin verpflichtete. Als Chorleitern übernahm sie mit viel Herzlichkeit und Empathie die musikalischen Geschicke ihrer Männer. Sie führte den Männerchor ins Jubiläumsjahr 2009 in welchem mit einem großen Festakt >100 Jahre Männerchor Betzigau< gefeiert werden konnte.

Willi Karg übergab nach über 20 erfolgreichen Jahren als erster Vorstand das Zepter 2010 an Franz Probst. Unter ihm begann der Aufbruch in eine neue Zeit. Als Chorleiterin Sonja Karg 2012 aus familiären Gründen von ihrem Posten zurück trat, lag es an Franz Probst, die schwierige Suche nach einer neuen Chorleitung in die Hände zu nehmen. Schließlich fand der Chor in Tatjana Stitzinger eine engagierte Chorleiterin, die mit ihrem musikalischen Geschick eine Mischung aus traditionellem und modernem Liedgut im Männerchor etablierte.

Von 2010 bis zum heutigen Tage konnten wir über zehn neue Sänger in unseren Reihen willkommen heißen. Wir sind frohen Mutes, die Traditionen und Werte des Männerchores noch viele Jahre und Generationen weiterleben zu lassen, was angesichts der Nachwuchssorgen anderer Chöre nicht selbstverständlich scheint.

Wir alle im Männerchor schätzen uns glücklich, dass wir unserer gemeinsamen Leidenschaft mit viel Freude und Herzlichkeit nachgehen können. Diese Freude versuchen wir mit unserem Gesang an unser Publikum in vielfältiger Art und Weise weiter zu geben.

Nicht zuletzt haben wir in unserer Satzung verankert, dass wir auch einen gesellschaftlichen Auftrag wahrnehmen. Durch unsere Aktivitäten und den Einnahmen daraus versetzen wir uns in die Lage, hilfsbedürftige, wohltätige Vereine und Projekte in Nah und Fern finanziell zu unterstützen. Auf diese Weise lassen wir die Werte und Prinzipien unserer Gründer weiter bestehen.